Rückblick
Prof. Fischer forscht seit vielen Jahren zur Kulturgeschichte der Friedhöfe sowie zur Bestattungs- und Erinnerungskultur. Er hat sich umfassend mit den Themen Grabmal, Bestattung, Tod und Trauer in Norddeutschland beschäftigt.
In diesem Vortrag wird er einen Bogen schlagen von der besonderen, maritimen Bestattungs- und Erinnerungskultur an den Küsten von Ost- und Nordsee hin zu aktuellen Trends. Dabei geht es um Gedenkorte für Schiffbrüche und Sturmflutkatastrophen, aber auch um Praktiken und Erinnerungsorte der Seebestattung.
In den 1840er Jahren, in der Frühzeit der Fotografie, entstanden die ersten Aufnahmen vom Dom. Seitdem bieten Fotografien die Möglichkeit, Zustand und Wandel der Kirche zu verfolgen. Aber wie und warum wurde der Dom überhaupt fotografiert?
Der Vortrag des Lübecker Historikers Dr. Jan Zimmermann schildert anhand von Bildbeispielen die Bedingungen und Funktionen, die mit den Aufnahmen im 19. Jahrhundert verbunden waren. Tourismus und Kunstwissenschaft waren wesentliche Antreiber für das Anfertigen von Fotos. Fotos von der Umgebung des Doms seit den 1870er Jahren erläutern die Bedeutung von Fotografien, wenn man den Wandel des Stadtbildes nachvollziehen will.
Die Zerstörung der Kirche in der Nacht zu Palmarum 1942 zog viele Berufs- und Amateurfotografen an. Beispiele zeigen bekannte und unbekannte Aufnahmen und die Hintergründe ihrer Entstehung. Sicherung und Wiederaufbau des Doms seit 1950 sind ebenfalls vielfältig dokumentiert.
Fotos aus verschiedenen Sammlungen sowie dem Archiv der Lübecker zeigen, wie der Dom im Lauf von drei Jahrzehnten seine Gestalt wiedergewann – nicht zuletzt dank der Handwerker, deren Arbeit auf vielen Aufnahmen dokumentiert ist.
Eine Kooperationsveranstaltung mit der Ev.-luth. Dom-Kirchengemeinde Lübeck aus Anlass des Jubiläums 850 Jahre Dom zu Lübeck
Der Referent beschäftigt sich seit vielen Jahren wissenschaftlich mit dem Thema der nationalsozialistischen Weinpropaganda.
Das NS-Regime entfaltete unter der eingängigen Parole „Wein ist Volksgetränk!“ in den Friedensjahren des Dritten Reiches eine groß angelegte Weinpropaganda, die das Trinken deutschen Rebensaftes als geradezu nationale Tat beschwor. Und mehr noch: Ab 1935 übernahmen annähernd 1.000 Städte vom Rheinland bis nach Ostpreußen besondere „Weinpatenschaften“ für einzelne Winzerorte mit breit angelegter Propaganda.
Das Werbespektakel wurde im Volksmund sogleich zum „Saufen für den Führer“ verballhornt. Auch Lübeck hatte ein Wein-„Patenkind“.
In Lübeck ist Heinrich der Löwe präsent, nicht nur durch das Löwendenkmal vor dem Dom. Diese Kopie des Braunschweiger Burglöwen verweist auf das deutsche Herrschaftszentrum des Fürsten.
Von Lübeck geht der Blick auf den Löwen nicht nur in den Reichsnorden und den Ostseeraum, sondern bis nach Italien, wo die Konfrontation mit seinem Vetter, Kaiser Friedrich Barbarossa, zur endgültigen Entfremdung und zur Absetzung Heinrichs führen sollte.
Der Epochenüberblick von Prof. Vogtherr zeigt diese bedeutende Persönlichkeit des 12. Jahrhunderts aus Lübecker Perspektive. Seine Zeit endet nicht mit seinem Tod: Sein Wirken erstreckt sich weit darüber hinaus, im kollektiven Gedächtnis bis an die Gegenwart heran. Auch davon soll die Rede sein.
Eine Kooperationsveranstaltung mit der Ev.-luth. Dom-Kirchengemeinde Lübeck aus Anlass des Jubiläums 850 Jahre Dom zu Lübeck und der Gemeinnützigen
Nach vielen Jahrhunderten verzichtete die Freie und Hansestadt Lübeck 1867 zugunsten des Norddeutschen Bundes auf die eigene Posthoheit. Gut 60 Jahre später erschien erstmals ein lübeckisches Bildmotiv auf einer deutschen Sondermarke. Das wiederholte sich öfters: Doppeladler, Holstentor oder Marienkirche, aber auch in Lübeck Geborene wie Thomas Mann, Willy Brandt oder Gustav Radbruch wurden abgebildet.
Die Gründung des Weltpostvereins vor nun fast 150 Jahren gibt willkommenen Anlass für diesen kurzweiligen philatelistischen Rückblick.
Die Archäologie im Jahr 2022 brachte spannende Erkenntnisse aus über 10.000 Jahren Lübecker Besiedlungsgeschichte zu Tage, von den ersten Spuren über die Eisenzeitsiedlungen im Bereich des Landgebietes bis hin zu neuen Ausgrabungen im Welterbe der Innenstadt.
Tagesordnung:
- Begrüßung
- Geschäftsbericht für 2022
- Finanzbericht für 2022
- Entlastung des Vorstandes für das Geschäftsjahr 2022
- Vorstandswahlen
- ZLG 102 Jg. 2023
- Verschiedenes
Jahrhundertelang war der Dom das Zentrum der kirchlichen Macht in der Stadt. Der Bischof und die Domherren besaßen alle wichtigen kirchlichen Rechte der Stadt. Die vielen Stiftungen sind zugleich Beleg dafür, wie intensiv die Wohlhabenden der Stadt Anschluss an die Stiftsgemeinschaft suchten.
Doch zum Ende des Mittelalters kam es zu einem fundamentalen Wandel. Im Zuge der Reformation nahm die Kritik an der Lebensführung der im Domkapitel versammelten Geistlichen zu, ein Abbau ihrer vielfältigen Privilegien wurde gefordert. Die Domgeistlichen verloren in diesen Jahren ihre große Macht, der Dom wurde den übrigen Pfarrgemeinden der Satdt gleichgestellt. Im Dom aber blieben viele Stiftungen bestehen und konservierten eine Pracht, die ihresgleichen sucht.
Der Vortrag legt den Schwerpunkt auf den geistigen und politischen Umbruch der Reformationszeit, der in vieler Weise den Lübecker Dom bis heute prägt.
Eine Veranstaltung des VLGA in Zusammenarbeit mit der Ev.-luth. Dom-Kirchengemeinde Lübeck und dem Archiv der Hansestadt. Im Anschluss für angemeldete Gäste ein kleiner Umtrunk.
Wegen der begrenzten Platzzahl im Audienzsaal ist eine Anmeldung bei der Geschäftsstelle des VLGA unbedingt nötig!
Vortrag mit Führung durch die Ausstellung im Museum Behnhaus Drägerhaus
Das idyllisch gelegene Fischerdorf Gothmund zog seit Mitte der 1880er Jahre vermehrt Künstlerinnen und Künstler an, die hier die Motive ihrer Malerei fanden. Aber sie fanden sie nicht nur hier, sondern auch im benachbarten Israelsdorf und in der umgebenden, sich stetig wandelnden Travelandschaft. Über die Jahrzehnte entstanden so mehrere Hundert Arbeiten einer großen Anzahl von Künstlern und Künstlerinnen sowie den heimischen Künstlerinnen und Künstlern, insbesondere derer aus der Malklasse Willibald Lütgendorffs, bis hin zum gegenwärtigen "Gothmund-Maler" Heiko Jäckstein.
Anhand von Gemälden, Zeichnungen, Fotografien und Skizzenbüchern, die auch von dokumentarischem Wert sind, werden im Vortrag künstlerische Einblicke in das Fischerdorf Gothmund und den Künstlerwohnort Israelsdorf gegeben.
Einführung und Begrüßung: Dr. Alexander Bastek, Dr. Jan Lokers
Weitere Informationen erhalten Sie hier: www.fgho.eu/de/cs-tag-2023
Anmeldung über archiv@luebeck.de
Das Lübecker "Wunderkind" Christian Henrich Heineken und sein immens umfangreiches Wissen auf den Gebieten der Geschichte, Geographie, Genealogie und Religion faszinierte in der Vergangenheit und erstaunt bis heute. Wie gelang es Eltern und Lehrern, einem drei- bis vierjährigen Kind solche Kenntnisse zu vermitteln? Und was oder wer machte aus dem kleinen Jungen ein "Wunderkind"? Viele Gerüchte und romanhafte Erzählungen ranken sich um das Kind. Der Vortrag liefert handfeste und gesicherte Antworten zu dem spannenden Thema.
Die Kooperationsveranstaltung mit der Gemeinnützigen.
1644 veröffentlichte Johan Månsson in Stockholm „Een Siö-Book … Om Siöfarten i Öster-Siön“. Er erfüllte damit einen Auftrag der schwedischen Admiralität. Der Nutzen des Seebuchs und seine Wertschätzung durch die Ostseefahrer sind an den Übersetzungen und Auflagen ablesbar, die für dieses kleine, aber inhaltsschwere Werk nachweisbar sind. Es wurde aus dem Schwedischen ins Deutsche, Dänische und Russische übersetzt. Dreiundzwanzigmal wurde es neu aufgelegt, zuletzt 1786. Über 140 Jahre lang war das Seebuch die maßgebliche Literatur der Seeleute für die Navigation auf der Ostsee.
Der Referent berichtet über Entstehung und Verbreitung des Seebuchs und untersucht vor dem Hintergrund der maritimen Verhältnisse der Ostsee im 17. und 18. Jahrhundert den navigatorischen Nutzen. Dies macht er aus der Sicht der Seeleute an Bord der Schiffe. Dabei berichtet er über neue Erkenntnisse zur Navigationsgeschichte der Zeit, insbesondere zur Verquickung von Seemannschaft und Religion und ihren Ritualen auf See.
Wir bitten um Anmeldung in der Geschäftsstelle des Vereins.
Öffentliche, aber auch private oder klösterliche Badestuben waren in den norddeutschen Hansestädten des Spätmittelalters eine beliebte und verbreitete Einrichtung. Der Besuch eines „badestovens“ gehörte im späten Mittelalter zu den selbstverständlichen Gepflogenheiten. Er diente nicht nur der Hygiene und der Gesundheit, sondern auch der Kommunikation.
Erste Erwähnungen von Badestuben und Badern finden sich bereits im 13. Jahrhundert. Ihre Anzahl nahm stetig zu, variierte aber je nach Größe der Stadt. Die historische Bauforschung liefert wichtige Hinweise zur Lage, Konstruktion, Beschaffenheit und Einrichtung von Badestuben. Anhand von Baderegeln, Tagebuchaufzeichnungen und Bildquellen lässt sich ansatzweise sogar der Badevorgang beschreiben.
Der Vortrag wird dieses kulturgeschichtliche interessante Phänomen zum Thema haben. Besonders Augenmerk gilt dabei der Hansestadt Stralsund. Auch die Hauptakteure, die Bader und Baderinnen und ihre soziale Stellung, werden anhand von Zunftrollen, -urkunden, Chroniken und Stadtbüchern in den Blick genommen.
Es handelt sich um eine Kooperationsveranstaltung mit dem Europäischen Hansemuseum.
Wir bitten um Anmeldung bei: Europäisches Hansemuseum, An der Untertrave 1, 23552 Lübeck
Über diesen Link Europäisches Hansemuseum Lübeck - Kalender (ticketfritz.de) erhalten Sie unter Vorträge/Handel, Geld und Politik ein kostenfreies Ticket (= Anmeldung).