Rückblick
Das Lübecker "Wunderkind" Christian Henrich Heineken und sein immens umfangreiches Wissen auf den Gebieten der Geschichte, Geographie, Genealogie und Religion faszinierte in der Vergangenheit und erstaunt bis heute. Wie gelang es Eltern und Lehrern, einem drei- bis vierjährigen Kind solche Kenntnisse zu vermitteln? Und was oder wer machte aus dem kleinen Jungen ein "Wunderkind"? Viele Gerüchte und romanhafte Erzählungen ranken sich um das Kind. Der Vortrag liefert handfeste und gesicherte Antworten zu dem spannenden Thema.
Die Kooperationsveranstaltung mit der Gemeinnützigen.
1644 veröffentlichte Johan Månsson in Stockholm „Een Siö-Book … Om Siöfarten i Öster-Siön“. Er erfüllte damit einen Auftrag der schwedischen Admiralität. Der Nutzen des Seebuchs und seine Wertschätzung durch die Ostseefahrer sind an den Übersetzungen und Auflagen ablesbar, die für dieses kleine, aber inhaltsschwere Werk nachweisbar sind. Es wurde aus dem Schwedischen ins Deutsche, Dänische und Russische übersetzt. Dreiundzwanzigmal wurde es neu aufgelegt, zuletzt 1786. Über 140 Jahre lang war das Seebuch die maßgebliche Literatur der Seeleute für die Navigation auf der Ostsee.
Der Referent berichtet über Entstehung und Verbreitung des Seebuchs und untersucht vor dem Hintergrund der maritimen Verhältnisse der Ostsee im 17. und 18. Jahrhundert den navigatorischen Nutzen. Dies macht er aus der Sicht der Seeleute an Bord der Schiffe. Dabei berichtet er über neue Erkenntnisse zur Navigationsgeschichte der Zeit, insbesondere zur Verquickung von Seemannschaft und Religion und ihren Ritualen auf See.
Wir bitten um Anmeldung in der Geschäftsstelle des Vereins.
Öffentliche, aber auch private oder klösterliche Badestuben waren in den norddeutschen Hansestädten des Spätmittelalters eine beliebte und verbreitete Einrichtung. Der Besuch eines „badestovens“ gehörte im späten Mittelalter zu den selbstverständlichen Gepflogenheiten. Er diente nicht nur der Hygiene und der Gesundheit, sondern auch der Kommunikation.
Erste Erwähnungen von Badestuben und Badern finden sich bereits im 13. Jahrhundert. Ihre Anzahl nahm stetig zu, variierte aber je nach Größe der Stadt. Die historische Bauforschung liefert wichtige Hinweise zur Lage, Konstruktion, Beschaffenheit und Einrichtung von Badestuben. Anhand von Baderegeln, Tagebuchaufzeichnungen und Bildquellen lässt sich ansatzweise sogar der Badevorgang beschreiben.
Der Vortrag wird dieses kulturgeschichtliche interessante Phänomen zum Thema haben. Besonders Augenmerk gilt dabei der Hansestadt Stralsund. Auch die Hauptakteure, die Bader und Baderinnen und ihre soziale Stellung, werden anhand von Zunftrollen, -urkunden, Chroniken und Stadtbüchern in den Blick genommen.
Es handelt sich um eine Kooperationsveranstaltung mit dem Europäischen Hansemuseum.
Wir bitten um Anmeldung bei: Europäisches Hansemuseum, An der Untertrave 1, 23552 Lübeck
Über diesen Link Europäisches Hansemuseum Lübeck - Kalender (ticketfritz.de) erhalten Sie unter Vorträge/Handel, Geld und Politik ein kostenfreies Ticket (= Anmeldung).
Viele kennen das große Gemälde von der Seeschlacht von 1564 vor Gotland im Lübecker Rathaus. Es erzählt vom Untergang der „Mars“, des großen Admiralsschiffs der Schweden, das die Lübecker während dieses Gefechts versenkten. Es ist eines von vielen Wracks in der Ostsee.
In seinem Vortrag gibt der langjährige, international bekannte Forschungstaucher Florian Huber einen spannenden und anschaulichen Einblick in die Welt der Unterwasserarchäologie. Er zeigt, mit welchen modernen Methoden Fundstellen unter Wasser dokumentiert werden und legt seinen Schwerpunkt auf die gesunkenen Schiffe der schwedischen „Mars“ sowie der lübeckischen „Lange Barken“, die beide 1564 in der Ostsee gesunken sind.
Rund drei Millionen Schiffswracks von der Steinzeit bis zum Zweiten Weltkrieg liegen in unseren Weltmeeren. Hinzu kommen versunkene Städte und Siedlungen. Sie alle erzählen aufregende Geschichten der Vergangenheit. Seit mehr als 20 Jahren sind diese „Schätze“ die Passion von Unterwasserarchäologe Florian Huber, der bei seiner Arbeit aber auch immer wieder feststellen muss, wie fragil und bedroht unsere Meere sind.
Es handelt sich um eine Kooperationsveranstaltung mit dem Europäischen Hansemuseum.
Wir bitten um Anmeldung bei: Europäisches Hansemuseum, An der Untertrave 1, 23552 Lübeck
Über diesen Link Europäisches Hansemuseum Lübeck - Kalender (ticketfritz.de) erhalten Sie unter Vorträge/Handel, Geld und Politik ein kostenfreies Ticket (= Anmeldung).
Welche Vögel dürfen in Lübeck gefangen werden – und mit welchen Hilfsmitteln? Wer darf Fische angeln – und wer darf sie fangen? Darf ein Schwein im Hof gehalten werden – und wohin bringt man den Mist? Diese und viele weitere Fragen beschäftigten seit dem 16. Jahrhundert die weltlichen Obrigkeiten in Lübeck wie in den norddeutschen Territorien.
Der Vortrag fragt also nach der Bedeutung der Umweltgeschichte und ob bereits im 16. Jahrhundert der „Naturschutz“ erfunden wurde. Es handelt sich um eine Kooperationsveranstaltung mit dem Museum für Natur und Umwelt.
Wir bitten um Anmeldung in der Geschäftsstelle des Vereins.
Als Stadtstaaten bilden Lübeck, Bremen und Hamburg einen Sonderfall im neugebildeten deutschen Bundesstaat. Da sie keinem Fürsten untertan sind, entwickeln die Hanseaten zwischen Reichsgründung und Erstem Weltkrieg nicht selten einen ausgeprägten Bürgerstolz. Zugleich aber gibt es zahlreiche Zeugnisse einer wachsenden Verehrung für die Hohenzollern und andere Fürstenhäuser. In besseren Kreisen kann man sogar regelrechte Feudalisierungstendenzen beobachten, die darauf abzielen, den wohlhabenden Bürger als einen Edelmann erscheinen zu lassen.
Wir bitten um Anmeldung in der Geschäftsstelle des Vereins.
Die Altstadthäuser der UNESCO-Weltkulturerbe-Stadt bergen einen einzigartigen, aber kaum bekannten Bestand an Wand- und Deckenmalereien. Den Blicken der Öffentlichkeit entzogen, da zumeist in Privatbesitz, sind diese Malereien aus verschiedenen Epochen Kulturgut von europäischem Rang. Aus etwa 400 Häusern sind mehr als 1.600 Malschichten des Zeitraums von 1300 bis 1800 dokumentiert.
Frau Möhlenkamp und Herr Eickhölter, wissenschaftliche Bearbeiter dieser Objektgruppe, führen interessierte Mitglieder des Vereins zu öffentlich zugänglichen Malereien. Der Spaziergang wird ca. 90 Minuten dauern. Wir gehen in zwei Gruppen zu je 10 Teilnehmern maximal. Es werden Ladengeschäfte entlang der Königstraße besucht und es wird versucht, auch ein öffentlich nicht zugängliches privates Wohnhaus zu besichtigen.
Die Teilnehmerzahl ist begrenzt (je Gruppe max. 10 Personen). Eine vorherige Anmeldung in der Geschäftsstelle des Vereins ist erforderlich.
Die Sanierung der Carlebach-Synagoge in Lübeck ist vollbracht. Nach langen Jahren des Restaurierens und Umbaus kann die jüdische Gemeinde ihr Gotteshaus, das Zentrum jüdischen Lebens in der Hansestadt, endlich wieder nutzen.
Eine vorherige Anmeldung in der Geschäftsstelle des Vereins ist erforderlich (begrenzte Teilnehmerzahl max. 30 Personen).
Doppel-Vortrag (je 25 Minuten)
Dr. Rolf Schulte, Ahrensburg (Vorsitzender des Landesverbandes der Geschichtslehrkräfte Schleswig-Holstein):
Rat, Recht und Hexenprozesse in Lübeck
Im 16. und 17. Jahrhundert grassierte in Mitteleuropa die Verfolgung von Frauen (und Männern), die als Hexen bezeichnet wurden. Hexenprozesse fanden auch in Lübeck statt - aber die Politik des Rats unterschied sich beträchtlich von der anderer Obrigkeiten.
Diskussion, Fragen
Dr. Martin Schaad, Potsdam (Stellvertr. Direktor Einsteinforum Postdam):
"Brennen sollstu!". Die Hexen von Poel
Vermutlich das letzte in Lübeck gefällte Todesurteil in Sachen Hexerei galt Lucie Bernitt, Schweinehirtin auf der Insel Poel, wo einige Dörfer dem Heiligen-Geist-Hospital in Lübeck gehörten. Die grausame Hinrichtung von Lucie Bernitt macht deutlich, wie noch im Jahre 1699 ein in der Bevölkerung tief verankerter Hexenwahn instrumentalisiert werden konnte, um die beginnenden juristischen Eindämmungsversuche zu überwinden.
Um Anmeldung wird gebeten in der Geschäftsstelle des VLGA.
Die Forschungsstelle für die Geschichte der Hanse und des Ostseeraums und das Archiv der Hansestadt Lübeck laden ein zu ihrem zweiten "Hanse.Quellen.Lesen!" Citizen Science-Tag! Beteiligen Sie sich an der Übertragung historischer Handschriften in die moderne Schrift.
Neben Vorträgen zur Hansegeschichte, Workshops und dem direkten Austausch mit Historiker:innen steht die gemeinsame Entschlüsselung alter Handschriften auf dem Programm. Interessierte können so selbst wissenschaftlich Hand anlegen - an historischen Quellen aus dem 17. Jahrhundert, einer noch wenig untersuchten Zeit der Hansegeschichte.
Zum krönenden Abschluss statten die Teilnehmer:innen den Hansedokumenten im Archiv der Hansestadt einen Besuch ab und sprechen gemeinsam über die spannenden Inhalte.