Stationen der Vereinsgeschichte
1819
wendet sich die vom Reichsfreiherrn vom Stein gegründete "Gesellschaft für Deutschlands ältere Geschichtskunde" über die Bundesversammlung auch an die freie und Hansestadt Lübeck. Man erbittet neben finanzieller Förderung die fachliche Unterstützung bei der geplanten Quellensammlung "Monumenta Germaniae Historica" (MGH).
1821
Am 4. Dezember richtet daraufhin die 1789 gegründete "Gesellschaft zur Beförderung gemeinnütziger Tätigkeit" einen "Ausschuß für das Sammeln und Erhalten der Quellen und Denkmäler der Geschichte Lübecks" ein. Es werden fünf Mitglieder ernannt. Den Vorsitz übernimmt der Initiator Oberappellationsgerichtsrat Johann Friedrich Hach (1760-1851), zuvor lübeckischer Senator.
1830
Im Auftrag des Ausschusses schließt der Stadtbibliothekar Ferdinand Heinrich Grautoff (1789-1832) die Edition der mittelalterlichen Detmar-Chronik ab, deren Handschrift kurz zuvor wieder aufgefunden worden war. Damit beginnt die Publikationstätigkeit, die bis heute fortgeführt wird.
1843
Im Auftrag des Ausschusses schließt der Stadtbibliothekar Ferdinand Heinrich Grautoff (1789-1832) die Edition der mittelalterlichen Detmar-Chronik ab, deren Handschrift kurz zuvor wieder aufgefunden worden war. Damit beginnt die Publikationstätigkeit, die bis heute fortgeführt wird.
1847
Der Verein richtet im Auftrag des Senats die 2. Deutsche Germanistenversammlung aus (nach Frankfurt 1846).
1852
gehört der Verein zu den Mitgründern des noch heute bestehenden "Gesamtvereins der deutschen Geschichts- und Altertumsvereine". Im selben Jahr beginnen Mitglieder mit systematischen Grabungen in Alt Lübeck. Schon neun Jahre zuvor hatte man in Waldhusen unter einem mächtigen Erdhügel das bedeutendste Großsteingrab in der Region ausgegraben.
1854
Der Verein übernimmt die Verantwortung für die umfangreiche Sammlung lübeckischer Kunstaltertümer im Eigentum der "Gemeinnützigen". Der Vereinsname lautet von nun an: Verein für Lübeckische Geschichte und Altertumskunde.
1855
erscheint das erste Heft "Zeitschrift des Vereins für Lübeckische Geschichte und Altertumskunde". Heute wird jährlich ein Band herausgegeben, zuletzt Band 89 (2009).
1879
schließt der Verein das Abbildungswerk "Siegel des Mittelalters aus den Archiven der Stadt Lübeck" ab. Zeichner der seit 1856 mit insgesamt zehn Heften erschienenen Publikation ist Carl Julius Milde (1803-1875), Lübecks erster (ehrenamtlicher) Denkmalpfleger.
1883
Für kürzere Informationen und Hinweise auf Quellenfunde erscheinen (bis 1941) die "Mitteilungen des Vereins für Lübeckische Geschichte und Altertumskunde".
1893
Anläßlich der 750. Jahrfeier der Stadtgründung regt der Verein die Anbringung von Gedächtnistafeln an Häusern an, um an bedeutende Personen der lübeckischen Geschichte zu erinnern.
1899
Die "Gemeinnützige" beschließt die Übergabe der durch acht Jahrzehnte vom Verein gesammelten Bücher und der 115 erworbenen Handschriften (darunter die bis heute unveröffentlichte Rehbeinsche Chronik) als Depositum an die Stadtbibliothek.
1921
feiert der Verein sein hundertjähriges Bestehen. Aus diesem Anlaß erscheint eine umfangreche Festschrift mit dem Titel "Lübische Forschungen".
1931
richtet der Verein im Auftrag der freien und Hansestadt Lübeck den 36. Deutschen Juristentag aus. Dazu wird eine "Ehrengabe" mit Beiträgen zur lübeckischen Rechtsgeschichte herausgegeben.
1976
gibt der Verein zur Erinnerung an die kaiserliche Verleihung der Reichsfreiheit vor 750 Jahren den Band "Lübeck 1226. Reichsfreiheit und frühe Stadt" heraus.
1978
Mit bis heute andauerndem Erfolg werden zusätzlich zum normalen Vortrags- und Besichtigungsprogramm die "Kleinen Gesprächsabende" eingerichtet, in denen in lockerer Form aus der aktuellen Forschung berichtet wird.
1982
Der Verein wird Mitherausgeber des "Biographischen Lexikons für Schleswig-Holstein und Lübeck" (zuletzt Band 12, 2006). Seit Band 6 (1982) sind dort durchschnittlich 50 Lübecker Persönlichkeiten behandelt.
1986
Mancherlei Forschungsprojekte hilft der Verein fördern, z. B. die Entzifferung der hebräischen Inschriften auf den Grabsteinen des jüdischen Friedhofs Moisling.
2003
hat der Verein ca. 400 Mitglieder.- Die Vereinszeitschrift, zu der 1980 ein systematisches Inhaltsverzeichnis (2003 bis zur Gegenwart fortgesetzt) erschien, wird außer an die Mitglieder (kostenlos!) an ca. 130 Tauschpartner im In- und Ausland versandt.
2015
Seit 160 Jahren erscheint die Zeitschrift des Vereins für Lübeckische Geschichte und Altertumskunde.
2021
Der Verein für Lübeckische Geschichte und Altertumskunde feiert seinen 200. Geburtstag und gibt Band 100 der Zeitschrift für Lübeckische Geschichte heraus.